Unterrichtsstunde: Das Leben im Wald

Insgesamt 75 Drittklässler der Ganerbenschule in Bönnigheim nahmen an dem Ausflug zur Florianshütte teil. Jäger erklärten ihnen dort an fünf Stationen mehr über ihre Arbeit und den Wald.

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Gespannt machten sich 75 Kinder der Ganerbenschule am Donnerstag auf den Weg zur Florianshütte. Auf dem Lehrplan stand der „Lebensraum Wald“, den Bönnigheimer Jäger den Schülerinnen und Schülern an fünf Stationen nahe brachten. Die Präparate von Marder, Dachs, Fuchs, Hasen und Raben erläuterte Harald Dreißigacker, der viele Jahre lang in Ludwigsburg angehende Jäger ausgebildet hatte. „Dachse sind sehr soziale Wesen und lassen auch Füchse in ihrem Bau wohnen“, erklärte Dreißigacker den Schülern. Dass Wiesel auch zur Mäusejagd taugen, wussten viele nicht. Und dass Raben durchaus mal Jogger angreifen, wenn diese ihrem Nest zu nahe kommen. So wollte der Jäger wissen „Welche Krankheit wird durch den Fuchs übertragen.“ „Der Fuchsbandwurm“ wusste der neunjährige Hannes aus der dritten Klasse der Grundschule. Fälle der tödlichen Tollwut, so Dreißigacker, kämen dagegen im Land heute nicht mehr vor.

 

Tierfell zum Ertasten

Tierfelle zum Ertasten und Erfühlen hatten die Jagdpächter mitgebracht. An einer weiteren Station erklärte Manja Grünenwald die Bäume des Waldes und ihr Holz. Dass Buchäckern bei Tieren sehr beliebt sind, erfuhren die Schüler ebenso wie die Bedeutung der Jahresringe im Holz. Auf einem Tisch konnten sie Schädel und Gebisse von Tieren begutachten und die Unterschiede feststellen. Zwei echte Jagdhunde auch waren zu bewundern: Falko und Leo von Jäger Stefan Ott, der vieles über seine gut abgerichteten Tiere zu berichten wusste. „Wir haben die Veranstaltung das letzte Mal vor drei Jahren gemacht“, sagte Jäger Matthias Grünenwald. Seine Jagdpacht bei Bönnigheim umfasst rund 1000 Hektar, wo er auch nachts auf Wildschweinjagd unterwegs ist. Es sei generell wichtig, dass man den Schülern etwas über Natur und Jagd vermittelt. Und dabei auch mit manch falschem Bild von den Jägern aufräume, was noch bei einigen im Kopf existiert. Ausgesucht hatten sich die Jäger wieder die dritten Klassen der Ganerbenschule, wo das Gelernte auch hängen bleibt und nicht gleich wieder vergessen wird.

 

Den Wald erkunden

„Sie haben sich total gefreut, es ist echt etwas Besonderes für sie“, sagte Lehrer Ulrich Eisele von der Ganerbenschule. Ein paar Wochen habe man sich auf diesen Tag vorbereitet, der auch im Lehrplan unter „Lebensraum Wald“ verankert ist. Viele Kinder gingen nicht so oft in den Wald und hätten nun Gelegenheit ihn zu erkunden, so der Bönnigheimer Lehrer. Vor allem die Jungs waren auf die Jäger gespannt und deshalb sehr motiviert. Dass sie keine Gewehre dabei hatten, sorgte nur kurz für Enttäuschung. Der lehrreiche Vormittag an der Florianhütte entschädigte dafür. Das stilechte Willkommen durch die Jäger gab es für die Kinder natürlich auch. Auf dem Jagdhorn bließen sie das Signal „Begrüßung“ und „Aufbruch zur Jagd“, nachdem es für sie in eine ihrer fünf Gruppen ging.

 

Bönnigheim / Text und Bilder: Uwe Deecke

 

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